Aktuelles und Medien

Eine Studie von Cardio-CARE und dem Universitären Herz- und Gefässzentrum Hamburg zeigt: Bei familiärer Hypercholesterinämie (FH) stimmen Genetik und Blutwerte oft nicht überein. Nur die Hälfte der genetisch Betroffenen hat stark erhöhte Cholesterinwerte, während viele Menschen mit hohen Werten keine erbliche Veränderung aufweisen. Die Studie verdeutlicht, wie komplex die Erkrankung ist und welche Herausforderungen sich bei der Identifizierung von FH-Patienten für Vorsorgeprogramme ergeben.

Im Val Bercla oberhalb von Mulegns stehen sechseckige Kunststoffkonstruktionen in der Berglandschaft. Die oben offenen Kammern erwärmen die Luft im Inneren um etwa 2 Grad Celsius im Vergleich zur Aussentemperatur. Sie simulieren die Klimaerwärmung. Der Biologe Christian Rixen vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos betreut die Versuchsfläche im Val Bercla seit 2009.

Am Zentrum für Präzisionsproteomik am Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF) in Davos haben Forschende eine neue Methode entwickelt, um das sogenannte Hautproteom, die Gesamtheit aller Proteine in der Haut, schonend, schnell und bei vielen Patientinnen und Patienten zu untersuchen. Gerade für die Erforschung von atopischer Dermatitis (Neurodermitis) ist das ein grosser Gewinn.

Im Val Bercla oberhalb von Mulegns untersucht das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, wie sich Klimaerwärmung auf alpine Pflanzen auswirkt.

Stellen Sie sich vor, ein einfacher Bluttest könnte Ärzten sagen, ob Ihr gebrochener Knochen richtig heilt oder ob er zusätzliche Hilfe benötigt. Dank intensiver Forschung am AO Forschungsinstitut in Davos (AO Research Institute ARI) kann diese Vision zur Realität werden. Forscher am ARI haben entdeckt, dass bestimmte Mikro-RNAs als Biomarker dienen können, also biologische Hinweise darauf, ob ein Bruch heilt oder Komplikationen drohen.

Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus hat für das Jahr 2024 eine globale mittlere Erderwärmung von mehr als 1.5°C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit gemeldet. Da momentane Prognosen auf noch mehr Erwärmung deuten, hat die Idee, das Klima technologisch zu beeinflussen, vermehrt an Interesse gewonnen. Die Schweiz hat bereits eine lange Geschichte in der regionalen Beeinflussung von Wetter und Klima, z. B. Experimente mit Hagelraketen im Napfgebiet in den 70er-Jahren oder das Abdecken von Gletschern mit weissen Blachen.

Das Zentrum für Präzisionsproteomik (ZPP) am Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF) in Davos setzt auf modernste Massenspektrometrie, mit der man die gesamte Zusammensetzung von Proben messen kann. Neueste Technologie ermöglicht die gleichzeitige Messung tausender Proteine, unabhängig davon, ob sich diese im Blut oder in den Hautzellen befinden. Die Daten liefern präzise Einblicke in Entzündungen, Struktur der Haut oder das Ansprechen auf Therapien. Davos kann also diese neuen Wege in der Hautforschung dank des Kantons Graubünden gehen, der den Aufbau sowie die Weiterentwicklung dieser hochmodernen Infrastruktur unterstützt hat.

Unser Körper ist an Haut, Darm und Atemwegen mit einer dünnen Schutzschicht bedeckt, den sogenannten Epithelbarrieren. Diese Barrieren halten schädliche Stoffe wie Bakterien, Viren, Schadstoffe und Allergene draussen und verhindern, dass sie in den Körper eindringen. Sind diese Schutzschichten beschädigt oder «undicht», können Krankheitserreger leichter eindringen und Entzündungen auslösen. Das kann zu Allergien, Asthma, chronischen Darmerkrankungen und sogar Autoimmunerkrankungen führen.

Helfen Achtsamkeits- und Entspannungstechniken in der Herzrehabilitation? Dieser Frage widmet sich die Physiotherapeutin Hadassa Brito da Silva in ihrem aktuellen Forschungsprojekt an der Hochgebirgsklinik Davos.

Christoph Marty war an einem Donnerstagmorgen im März auf dem Weg zum Versuchsfeld Weissfluhjoch des WSLInstituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF, rund 150 Höhenmeter unterhalb der Bergstation der Standseilbahn Parsenn. Marty ist Schneeklimatologe am SLF und Experte für die langfristige Entwicklung von Schneehöhen. Am Versuchsfeld erhebt er regelmässig wichtige Daten für seine Arbeit – und für die seiner Kollegen.

Die Behandlung von Knochenbrüchen hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Ein innovatives Konzept, das die Heilung weiter verbessern könnte, ist die biphasische (zwei Phasen) Platte. Diese neuartige Fixationstechnologie, die am AO Research Institute in Davos entwickelt wurde, setzt darauf, die mechanischen Bedingungen zu optimieren wie auch die Stabilität des Implantats zu erhöhen und so den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Verletzungen und Erkrankungen des Knorpels und der Bandscheiben stellen die Medizin vor grosse Herausforderungen, da sie kaum zur Selbstheilung fähig sind. Deshalb arbeiten Forschende in Davos intensiv an wirkungsvollen Therapieansätzen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Bioreaktoren, die es ermöglichen, das Verhalten von Zellen unter realistischen Bedingungen nachzubilden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Besonders nach herzchirurgischen Eingriffen, kardiologischen Interventionen und bei Herzschwäche ist eine gezielte Rehabilitation entscheidend für die langfristige Gesundheit der Patient:innen. Hier setzt das Forschungsprojekt RECOVER an, das im Laufe dieses Jahres in der Hochgebirgsklinik Davos startet.

Parasiteninfektionen sind weltweit ein grosses Gesundheitsproblem. Sie können verschiedene Organe befallen und eine Vielzahl von Symptomen auslösen. Solche Infektionen können zu Mangelernährung führen, die Wirkung von Impfungen schwächen und scheinen Einfluss auf Asthma und Allergien zu haben. Ascaris lumbricoides (Spulwurm) ist weltweit einer der häufigsten Parasiten. Am SIAF in Davos wird weiterhin erforscht, wie das Immunsystem bei Allergien und Würmern reagiert.

Pascal Kaufmann präsentierte letzten Monat als Schweizer Premiere im Hallenstadion in Zürich den humanoiden Roboter G1 von Unitree, einem chinesischen Start-up. Allerdings hat der Roboter grosse Mankos: mangelnde Autonomie, fehlende Lernfähigkeit und beschränkte Sensorik. Mit KI aus dem Lab42 soll er jedoch haushaltstauglich gemacht werden. Die Vision dabei ist die Renaissance 2.0, auch «Bellaissance» genannt, eine neue Epoche quasi, in welcher Roboter den Menschen durch das Erledigen von Arbeiten Zeit für die wirklich wichtigen Anliegen freispielen.

Der Menstruationszyklus beeinflusst den weiblichen Körper in vielen Bereichen – auch im Sport wie zahlreiche Studien zeigen. Auf Basis dieser Erkenntnisse startete das sportwissenschaftliche Forschungsteam von SRISM und Davos Sports & Health eine Studie mit den HCD Ladies. Ziel war es, herauszufinden, ob ein zyklusangepasstes Training die Leistung und das Wohlbefinden der Spielerinnen verbessern kann.

Das moderne Leben hat viele Annehmlichkeiten mit sich gebracht – aber auch mehr als 350.000 neue Chemikalien. Diese Stoffe sind in vielen Produkten enthalten, die täglich genutzt werden, wie Reinigungsmittel, Kosmetika und Lebensmittel. Häufig kommen sie zum Einsatz, ohne dass man sich Gedanken über ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit macht. Auch Haustiere sind den gleichen Umweltbelastungen ausgesetzt und kommen mindestens genauso häufig in Kontakt mit Schadstoffen aus Reinigungsmitteln, Mikroplastik und Abgasen wie die Menschen.

«Forschung macht Spass», sagt Laura Mecchi, Doktorandin am AO Forschungsinstitut in Davos, begeistert. Mecchi arbeitet im dritten Jahr an einem Projekt, bei dem sie herausfinden möchte, wie sich geschädigtes Knorpelgewebe selbst regenerieren kann. «Einer der schönsten Momente ist derjenige, wenn eine Studie erfolgreich abgeschlossen werden kann und man die entsprechenden Antworten auf die zuvor gestellten Fragen bekommt.» Dennoch funktioniert Forschung meistens in ganz kleinen Schritten und dauert Jahre und Jahrzehnte, bis der Erfolg auch am Patienten sichtbar wird.

«Graubünden forscht 2024» zeigt die Vielfalt an Forschungsbereichen, die in Graubünden vertreten sind. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unseren Mitglieds- und Partnerinstitutionen sowie von eingeladenen Institutionen aus dem Alpenraum präsentieren ihre Forschungsprojekte.

Als Instrumental Scientist in der PMOD-Gruppe für Sonnenphysik arbeitet Krzysztof Barczynski an der ESA-NASA Mission «Solar Orbiter». Diese Weltraummission zielt darauf ab, die Geheimnisse der Sonne zu erforschen und ihre dynamischen Prozesse besser zu verstehen.

Die Bereitstellung von klinischer Evidenz ist ein wichtiger Aspekt in der Medizin, um Innovationen, Technologien oder Behandlungskonzepte auf ihre Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit hin zu beurteilen. Die AO betreibt innerhalb des AO Innovation Translation Centers (AO ITC) eine eigene Einheit für klinische Forschung (AO ITC Clinical Evidence), bestehend aus den beiden Organisationseinheiten Medical Scientific Affairs und Clinical Operations.

Julien Bota erforscht zusammen mit weiteren Forschenden auf drei Flächen am Jakobshorn, wie pflanzenfressende Insekten, Schnecken und Pilzpathogene die dort vorkommenden Pflanzengemeinschaften beeinflussen. «Wir wissen viel über grosse Pflanzenfresser wie Murmeltiere und Rotwild, aber der Einfluss von Insekten, Schnecken und Pilzerkrankungen ist noch wenig erforscht», erklärt Bota.

CK-CARE stellt seine Bio- und Datenbanken ins Zentrum seiner Forschungsaktivitäten. Seit 2016 werden systematisch biologische Proben und Daten hauptsächlich von Patienten und Patientinnen mit atopischer Dermatitis (Neurodermitis), aber auch von Kontrollpersonen ohne allergische Erkrankungen gesammelt und in Forschungsprojekten untersucht. Mittlerweile wurden über 3’000 Teilnehmende erfasst.

Die Erde wird häufig von Protonen bestrahlt, die bei explosiven Ereignissen auf der Sonne entstehen. Dieses Phänomen ist gut erforscht und stellt keine besondere Gefahr für die Ozonschicht der Erde dar. Doch aus historischen Materialien geht hervor, dass alle paar tausend Jahre ein extrem explosives Ereignis eintritt. Könnte ein solches Phänomen die Ozonschicht ernsthaft schädigen und die ultraviolette Strahlung auf der Erdoberfläche auf ein gefährliches Niveau ansteigen lassen?

Sechs Tage früher als 1998, am 14. Juni statt am 20. Juni, beginnen in den höheren Lagen der Alpen die Pflanzen im Durchschnitt zu wachsen. Michael Zehnder, Biologe am SLF, erklärt das mit dem Klimawandel und den stark steigenden Durchschnittstemperaturen in der Bergregion. Auch die Wachstumsrate und der Punkt des maximalen Wachstums haben sich durch den wärmeren Bergfrühling in den vergangenen drei Jahrzehnten verändert. Untersucht hat er das mit Hilfe der Wetterstationen des Interkantonalen Mess- und Informationssystems IMIS.

Wissenschaftler aus der ganzen Welt – darunter ein Team des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums Davos (PMOD) – haben sich kürzlich in San Antonio (USA) getroffen, um aktuelle Fortschritte in der Sonnenphysik zu diskutieren. Auf astronomischen Skalen ist die Sonne mit einem Abstand von «nur» 150 Millionen Kilometern sehr nah an der Erde und daher der bei weitem am besten untersuchte Stern. Jedoch sind wir noch weit davon entfernt, ihre Funktionsweise im Detail zu verstehen.

Asthma und Allergien können das tägliche Leben von Personen, die an diesen Krankheiten leiden, überschatten und routinemässige Aufgaben wie auch Hobbys zu Herausforderungen machen. Die ständige Möglichkeit eines Asthmaanfalls oder einer allergischen Reaktion auf ganz gewöhnliche Substanzen diktiert alle Entscheidungen im Alltag, während zudem Atemwegsviren wie Schnupfen (Rhinovirus), COVID-19 (SARS-CoV-2) oder Umweltverschmutzung eine weitere Bedrohung darstellen.

«Das Herz ist das grossartigste Organ, das es gibt!» Davon war David Niederseer bereits überzeugt, als er zu Beginn seines Medizinstudiums im Sezierkurs erstmals die Anatomie des Herzens genauer betrachtete. Seit Sommer 2023 treibt der Sportkardiologe und Forscher den Ausbau der kardiovaskulären Forschung und Sportkardiologie an der Hochgebirgsklinik Davos voran. Das kardiologische Team der Hochgebirgsklinik Davos unter der Leitung von Jan Vontobel möchte nicht nur in der klinischen Versorgung neue Standards setzen, sondern auch die Forschung in diesem Bereich weiter stärken.

Häufig hängt der Erfolg einer orthopädischen und unfallchirurgischen Behandlung von Knochenbrüchen mit den Fähigkeiten und dem Ausbildungsstand der operierenden Chirurgen/-innen zusammen. Um die oftmals komplexen operativen Aufgaben ausreichend und vollumfänglich lernen und trainieren zu können, wurden neue innovative Lösungen am AO Forschungsinstitut Davos (ARI) entwickelt.

«Generativer KI mangelt es bisher an einem Bezug zur realen Welt. Wir müssen KI eine physische Präsenz geben. Die Vision besteht darin, einen neugierigen Roboter zu entwickeln, der wie ein kleines Kind fähig ist, von selbst in einer sich ständig verändernden Welt Zusammenhänge zu erkennen und zu lernen. Menschen sind in der Lage, aus wenigen Daten und Beobachtungen sinnvolle Schlussfolgerungen zu ziehen. Dies gelingt KI bisher kaum.»

Seit 2019 erforscht Mitamura am Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF) in Davos Hauterkrankungen. Mitamuras Forschungsinteresse konzentriert sich besonders auf atopische Dermatitis, auch als Neurodermitis bekannt. Im vergangenen Jahr präsentierte Mitamura gemeinsam mit Forschenden des SIAF sowie angesehenen Institutionen aus der Schweiz, Deutschland und den USA neue Forschungsergebnisse zu den molekularen und genetischen Ursachen von Neurodermitis.

Der SnowImager misst den Aufbau der Schneedecke. Noch charakterisieren Lawinenwarnerinnen und Lawinenwarner die Schneedecke meist zeitintensiv von Hand. Der SnowImager soll das Verfahren deutlich beschleunigen und objektivieren.

Es begann alles mit einer einzigen Zelle. Die Zelle, aus der Sie, ich, Ihr Haustier, die Dinosaurier und schliesslich alle Lebewesen auf der Erde entstanden sind. Aber woher weiss eine Zelle, was sie tun und was sie sein soll? Die Informationen befinden sich hauptsächlich im genetischen Material, das wir in Form von Desoxyribonukleinsäure - kurz DNA - besitzen. Dies ist die Hauptanleitung, die wie ein Kochbuch bestimmt, was eine Zelle tun wird und wie sie mit den umliegenden Zellen interagieren wird.

Klarspüler aus gewerblichen Geschirrspülern führt zur Schädigung des Darmepithels. Mitarbeitende des Schweizerischen Instituts für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF) in Davos, das mit der Universität Zürich assoziiert ist, haben bei ihren Untersuchungen festgestellt, dass nach einem Waschgang in professionellen Geschirrspülmaschinen ein Rückstand des Klarspülers auf dem Geschirr verbleibt. Diese Chemikalien können das Darmepithel schädigen und zur Entstehung von chronischen Krankheiten beitragen.

Die Forschung im SRISM widmet sich brennenden Fragen der Sportimmunologie: Warum sind Spitzenathleten anfälliger für Infekte, Entzündungen, Allergien und Asthma, während sportliche Aktivitäten die Freizeitathleten vor Infektionen und Asthma zu schützen scheinen? Gibt es messbare Charakteristika, mit denen besonders anfällige Personen identifiziert und diese anschliessend besser geschützt werden können? Welchen Einfluss hat intensiver bzw. moderater Sport auf das menschliche Immunsystem und den Stoffwechsel?

Es begann alles mit einer einzigen Zelle. Die Zelle, aus der Sie, ich, Ihr Haustier, die Dinosaurier und schliesslich alle Lebewesen auf der Erde entstanden sind. Aber woher weiss eine Zelle, was sie tun und was sie sein soll? Die Informationen befinden sich hauptsächlich im genetischen Material, das wir in Form von Desoxyribonukleinsäure - kurz DNA - besitzen. Dies ist die Hauptanleitung, die wie ein Kochbuch bestimmt, was eine Zelle tun wird und wie sie mit den umliegenden Zellen interagieren wird.

Das Forschungsteam unter der Leitung von Professorin Mirjam Schenk setzt auf moderne und innovative Methoden, um die Grundlagen der atopischen Dermatitis zu erforschen. Ein vielversprechender Ansatz ist dabei die Anwendung der Einzelzell-RNA-Sequenzierung.

Der Davoser Landammann Philipp Wilhelm wirft in der Reihe «Forschung in Graubünden» der Academia Raetica einen Blick auf die Vielseitigkeit der Bündner Forschungslandschaft. Er thematisiert vermeintliche Widersprüche, die das wissenschaftliche Streben prägen und gibt einen Ausblick auf die Einweihung des wachsenden Forschungsclusters am Innovation Center Davos.

Das Proteomikzentrum in Davos ist Teil des Schweizerischen Instituts für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF). Das Zentrum wird vom Kanton Graubünden im Rahmen der kantonalen Hochschul- und Forschungsstrategie finanziell unterstützt. Seit dem Sommer 2022 leitet Christoph Messner als Assistenzprofessor der Universität Zürich das neue Zentrum. Am Zentrum kommen modernste Massenspektrometer zum Einsatz und in Zusammenarbeit mit der Industrie werden neue Methoden entwickelt, die Proteine noch präziser messen können und den Einsatz solcher Technologien in der Medizin vorantreiben.

Anne Kempel erforscht die Biodiversität am Jakobshorn – genauer gesagt, die Pflanzen und ihre Feinde. Das Thema Biodiversität treibt derzeit viele um. Hier ist diese besonders ausgeprägt. «Wir wollen verstehen, wie diese Wiese funktioniert und wie sie sich im Klimawandel verändern wird», sagt die Biologin.

Es gibt viele unbeantwortete Fragen zu COVID-19, zum Beispiel wie und weshalb es zu schweren Verläufen und Langzeit-Symptomen kommt und wie man diese am besten behandelt. Diese Fragen beschäftigen unser Team von Forschenden und Klinikerinnen und Klinikern an der HGK und am Christine Kühne – Center for Allergy Research and Education (CK-CARE). Unser Ziel ist es, zu einem besseren Verständnis der Rekonvaleszenzphase nach COVID-19 beizutragen, um schlussendlich eine bessere Behandlung unserer Patienten zu ermöglichen.

Seit ihrer Gründung vor 65 Jahren hat sich die AO Foundation der Behandlung von Knochenbrüchen verschrieben. Der Fracture Monitor, ein neues, am AO Research Institute Davos entwickeltes smartes Implantat soll durch objektive Erfassung des Heilungsverlaufs eine individuelle Nachbehandlung von Knochenbrüchen ermöglichen.

Das ETH Studio Davos wurde im Sommer 2022 gegründet und bietet Masterstudierenden der ETH die Möglichkeit, mit viel Ideenreichtum Lösungen für Unternehmen im Bereich der Digitalisierung zu erarbeiten. Die Partner des ETH Studio Davos sind das CERC/SLF, Davos BioSciences, Lab42, das Schweizerische Institut für Allergie- und Asthmaforschung SIAF und PMOD/WRC. Einer der Ersten, welcher die Chance einer Projektarbeit im Rahmen des ETH Studio Davos wahrnimmt, ist Luka Skolc aus Ljubljana, Slowenien.

Der Davos Course findet in diesem Jahr zum vierzigsten Mal statt. Vom 15. bis 20. April 2023 werden 260 angehende Chirurginnen und Chirurgen am «Davos Course» im Kongresszentrum Davos unter Anleitung von siebzig Fachärztinnen und -ärzten an praxisnahen Modellen Operationstechniken an Organen im Bauchraum üben. Das Übungsspektrum reicht vom Anfertigen eines korrekten chirurgischen Knotens bis hin zur Durchführung einer Gallenblasenentfernung mittels minimalinvasiver Schlüssellochchirurgie.

Benjamin Walter erinnert an eine gelb-blaue Mischung aus Teletubby und Michelin-Männchen. Kein Wunder, denn als der Wissenschafter aus der Gruppe Schneephysik die Türe zu seinem Labor öffnet, schlägt ihm eiskalte Luft entgegen. Zwischen minus 20 und minus 25 Grad Celsius, wer hier arbeitet, benötigt einen Schutzanzug, wie ihn Walter trägt. Im Kältelabor des WSL-Instituts für Schnee und Lawinenforschung SLF untersucht er Eigenschaften von Schnee in einem Windkanal. Seine Ergebnisse zeigen beispielsweise, unter welchen Windbedingungen sich Wechten an Berggraten aufbauen und wie sich gefährliche Schwachschichten bilden können.

Damit Intelligenz künstlich nachgebaut und für praktische Anwendungen eingesetzt werden kann, braucht es völlig neue Ansätze. Lab42 hat daher im letzten Herbst einen globalen Wettbewerb neu ausgeschrieben: die ARC-Challenge, die bereits 2019 erstmals von KI-Pionier François Chollet lanciert wurde. ARC testet die logischen Grundprinzipien des Denkens und quantifiziert damit einen wichtigen Teil menschenähnlicher Intelligenz.

Atopische Dermatitis (AD), atopisches Ekzem oder Neurodermitis, ist eine weitverbreitete chronische Hauterkrankung mit Entzündungen, Rötungen und Juckreiz. AD tritt typischerweise im Säuglingsalter auf, man kann jedoch in jedem Alter davon betroffen sein. Phasen, in denen sich die Krankheit verschlimmert, sogenannte Schübe, werden von Phasen abgelöst, in denen sich der Zustand der Haut verbessert oder der Juckreiz ganz abklingt. CK-CARE lanciert neue Studien mit dem Ziel, Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Allergien und AD zu entwickeln.

Manal Bel imam forscht seit 2020 am Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung SIAF im Rahmen ihrer Doktorarbeit über die eosinophile Ösophagitis (EoE). EoE ist eine chronische Entzündungskrankheit, welche die Speiseröhre betrifft.

Die meisten Lawinen gehen unbeobachtet in den Bergen nieder. Als Lawinenbeobachter vor Ort könnten nun bestehende Glasfaserkabel aus der Telekommunikation zum Einsatz kommen. Diese reagieren auf Erschütterungen im Boden mit minimalen Verformungen. Ein Gerät, das Laserpulse in die Kabel schickt, misst diese und erlaubt so, die Kabel als seismische Sensoren zu nutzen.

Innovative Methoden in der humanen Immunologieforschung kommen im SIAF zum Einsatz und dienen letztlich dem Wohl der Betroffenen.

Im Februar 2020 startete die Raumsonde «Solar Orbiter» vom Kennedy Space Center/USA in Richtung Sonne. Die Solar Orbiter-Mission soll Fragen zum Sonnenwind, den Sonnenpolen, den solaren Magnetfeldern und dem Weltraumwetter beantworten. Mit an Bord des Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sind zehn Instrumente, die vorab speziell für die Bedingungen im Weltraum getestet wurden. Zwei davon wurden mit Beteiligung des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums Davos entwickelt.

Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der geschädigtes Gewebe oder ganze Organe bei Bedarf mit Hilfe von 3D-Druck hergestellt werden können. Nun, im Moment ist man weit davon entfernt, funktionsfähige Organe herstellen zu können, jedoch sind einige konkrete klinische Anwendungen bereits Realität.

Das Christine Kühne – Center for Allergy Research and Education (CK-CARE) lancierte 2016 die «ProRaD»-Studie. Die Studie hat unter anderem zum Ziel, die Mechanismen, die den Verlauf der Neurodermitis beeinflussen, sowie die Zusammenhänge mit anderen Erkrankungen besser zu verstehen.

Der Artikel erschien auch in der Davoser Zeitung am 30.08.22.

Im Februar 2020 wurde die Raumfahrtmission Solar Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation ESA von Cape Canaveral aus gestartet. Seitdem befindet sich die Sonde auf grosser Reise durch unser Sonnensystem, bei der sie an Planeten vorüberfliegt, um in ihre einzigartige Umlaufbahn um die Sonne zu gelangen.

Die Forschung im SRISM widmet sich brennenden Fragen der Sportimmunologie: Warum sind Athleten anfälliger für Infekte, Allergien und Asthma? Gibt es messbare Charakteristika, mit denen besonders anfällige Athleten identifiziert und anschliessend besser geschützt werden können? Welchen Einfluss hat intensiver Sport auf das menschliche Immunsystem und den Stoffwechsel?

«Klimawandel macht aus Pflanzen Gipfelstürmer», «Das Alpenschneehuhn erklimmt neue Höhen» – Schlagzeilen wie diese häufen sich. Sie machen deutlich, dass zahlreiche Pflanzen oder Vögel infolge der steigenden Temperaturen heute in höheren Lagen vorkommen als noch vor einigen Jahrzehnten. Im Rahmen des G-TREE-Experiments untersuchen Forschende weltweit, ob sich auch die Waldgrenze mit dem Klimawandel verschiebt.

Die Niederländerin Daphne van der Heide forscht seit September 2020 am AO Forschungsinstitut für ein grosses EU-Projekt, das die Entwicklung eines neuen Knochenersatzmaterials zum Ziel hat.

Gemäss dem Rückenreport 2020 der Rheumaliga verspüren 88 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer mindestens einmal im Jahr Rückenschmerzen. Die Beschwerden sind meist vorübergehend und klingen nach wenigen Tagen oder Wochen ab. Wenn dies nicht der Fall ist, kann sich eine chronische Beeinträchtigung entwickeln. Die Folgen sind Einschränkungen der Mobilität bis hin zur Arbeitsunfähigkeit.

Schon seit mehr als 20 Jahren existiert das von der Weltmeteorologischen Organisation (WMO)  in Auftrag gegebene Trübungsmessnetz. Verantwortlich dafür ist ein kleines Team von Wissenschaftlern und Technikern am Physikalisch-Meteorologischen Observatorium Davos.

Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefässe sind weltweit die häufigste Todesursache. Häufen sich in einer Familie über Generationen hinweg Herzinfarkte, dann sind auch die Nachkommen eher für einen Herzinfarkt anfällig. Doch welche Rolle spielen dabei die Gene? Können wir Gene entdecken, die für einen Herzinfarkt mitverantwortlich sind, lassen sich aus diesen möglicherweise neue Behandlungsverfahren entwickeln.

Karin Fieten vom Niederländischen Asthmazentrum Davos (NAD) und SIAF hat in enger Zusammenarbeit mit den Davoser Instituten CK-CARE (Claudia Traidl-Hofmann), NAD (Lous Rijssenbeek-Nouwens) und SIAF (Cezmi A. Akdis) die Wirksamkeit von Höhenklimatherapie mit wissenschaftlichen Studien untersucht.

Dank Studien an Schafen konnten wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie Knochen heilen und welche Implantate besonders geeignet sind. Stephan Zeiter vom AO Forschungsinstitut berichtet dazu in der Davoser Zeitung.

Auf dem Dürrboden in Davos werden dieser Tage wiederum temporär Messgeräte für den Winter installiert. Sie dienen dazu, automatisch Lawinen zu detektieren und sollen künftig zur Verbesserung des Lawinenbulletins beitragen.

Am Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF) in Davos Wolfgang hat das Forschungsteam von Mübeccel Akdis und Willem van de Veen Methoden zur Reinigung von B-Zellen entwickelt. Diese kommen bei der Untersuchung des Immungedächtnisses zum Einsatz.

«Hier kann man die verschiedenen Jahreszeiten erleben. Und man kann immer vor die Tür gehen und ist von der Natur umgeben.

Menschen aus der ganzen Welt kommen hierher und machen ihre Forschung oder ihre Arbeit. Man sammelt eine Menge Erfahrungen, die man dann für seine weitere Karriere nutzen kann.»

Nicola Di Marzio, PhD Student, AO Forschungsinstitut Davos

Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftler:innen und Klimatologen weltweit seit über 100 Jahren. Was genau ist gemeint mit der «Stärke» der Sonnenstrahlung und wie misst man diese?

Forschende des SLF und der WSL haben Daten von mehr als 200 Rutschungen ausgewertet mit dem Ziel, grossflächig rutschgefährdete Hänge zu identifizieren, Massnahmen zur langfristigen Verbesserung der Waldstruktur vorzunehmen und damit die Anfälligkeit für Rutschungen zu reduzieren.

Die Gefahr von implantat-assoziierten Infektionen - Infektionen also, die nach dem Einsetzen eines Implantats auftreten - kann leider bis heute nicht restlos ausgeschlossen werden.

Das Problem unserer chinesischen Kollegen nach der Integration eines Messgeräts des Physikalisch-Meteorologischen Observatorium Davos/World Radiation Center auf dem FY-3E-Satelliten erwies sich als nicht ganz so dramatisch wie dasjenige von Apollo 13.

Das Forschungsteam um Professor Akdis möchte die Erforschung der Epithelbarriere fortsetzen, um die Faktoren und molekularen Mechanismen einer "undichten Barriere" besser zu verstehen.

Seit über 80 Jahren misst das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF das Schneewasseräquivalent (SWE). Dieses sagt aus, wie viel Wasser im Schnee gebunden ist.

Nach ein paar Wochen Geduld ist der Knochen oft geheilt und das Leben kann hoffentlich wieder seinen gewohnten Lauf nehmen. Aber wie funktioniert das?

Im Februar 2020 startete die Raumsonde «Solar Orbiter» vom Kennedy Space Center/USA in Richtung Sonne. Mit an Bord dieser Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA sind zwei Instrumente des PMOD/WRC in Davos.

Die Coronavirus-Pandemie 2019 (COVID-19) verzeichnet bisher über 100 Millionen bestätigte Fälle und den Tod von fast 2 Millionen Menschen. Sie hat weltweit beispiellose soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.