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AusblendenGrenz-Erfahrungen. Schmuggel- und Flüchtlingsbewegungen im Fextal und Bergell 1930-1948 – Buchpräsentation von Mirella Carbone und Joachim Jung
Institut für Kulturforschung Graubünden
Mit dem Verlust des Veltlins entstand im 19. Jahrhundert im Fextal und im Bergell eine neue Grenze zum Süden. Wege, die jahrhundertelang frei benutzt worden waren, wurden durchschnitten. Carbone und Jung fokussieren in ihrer Publikation auf die 1930er- und 1940er-Jahre und untersuchen den zu jener Zeit intensiven Warenschmuggel zwischen den Talschaften Fextal und Bergell und der italienischen Provinz Sondrio. Sie folgen zudem den vielfältigen Spuren und Schicksalen von Flüchtenden, die dem faschistisch-nazistischen Terror jener Jahre in Richtung Schweiz zu entkommen hofften.
Das Autorenteam untersucht verschiedene Perspektiven auf den Topos der Grenze: Sie ist das, was es zu kontrollieren und zu verteidigen gilt, sie ist ökonomische Chance und ständige Herausforderung, sie ist Barriere, deren Überwindung über Leben und Tod entscheiden kann. Für Grenzwächter, Schmuggler, lokale Grenzbevölkerung und Flüchtende stellte die Grenze einen je eigenen Bedeutungs- und Erfahrungsraum dar. Das Buch „Grenz-Erfahrungen“ entstand im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Kulturforschung Graubünden (Verlag hier & jetzt).
Der zweisprachige Vortrag (deutsch und italienisch) ist öffentlich, alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Datum und Zeit:
Samstag, 16. November 2024, 20.30 Uhr
Ort:
Salencina, Via Cavloc 29, Maloja