Graubünden forscht – Preise für sieben junge Forschende

Die Vielseitigkeit der in Graubünden geleisteten Forschung stand im Mittelpunkt des zweitägigen Kongresses «Graubünden forscht» im Kongresszentrum Davos. Das wichtigste Ziel von «Graubünden forscht» war es, den Austausch zwischen den verschiedenen Forschungsdisziplinen anzuregen. Zugleich bestand der Anspruch an die rund fünfzig vortragenden, jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr Thema so zu vereinfachen, dass es für fachfremde Personen verständlich war. Dies gekonnt umzusetzen war umso wichtiger, da die Academia Raetica am zweiten Tag die Bevölkerung zu den englisch- und deutschsprachigen Vorträgen eingeladen hatte. Das Publikum, darunter hundert Mittelschülerinnen und -schüler aus Davos, Ftan und Zuoz, konnte die Vorträge aus den Geistes-, Natur-, Medizin- und Sozialwissenschaften mittels einer App bewerten.

Auf Basis der Publikumsabstimmung und einer vorgängigen fachkundigen Bewertung wurden die besten Vorträge in den verschiedenen Disziplinen ermittelt. Sieben Forschende durften sich über ein Preisgeld in Höhe von je fünfhundert Franken freuen. Preisträgerin Marion Caduff hat in ihrer Masterarbeit am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF und an der ETH Zürich die Schutzfunktion des Gebirgswalds nach einem Borkenkäferausbruch untersucht. Gefragt nach dem Erfolgsrezept für einen gelungen Vortrag, nannte sie drei Punkte: Die Begeisterung für das eigene Forschungsthema, die Offenheit Feedback anzunehmen und daraus zu lernen und zu guter Letzt jede Gelegenheit zu nutzen, das Vortragen zu üben. Auch Doktorand Conrad Schwanitz, der am Physikalisch-Meteorologischen Observatorium Davos und der ETH Zürich forscht, ist glücklich über seine Auszeichnung: «Von uns Astrophysikern wird oft angenommen, dass wir etwas völlig Unverständliches machen. Um dem Publikum meine Forschung zu Plasmaströmen auf der Sonne anschaulich zu erklären, habe ich daher eher Bilder und Alltagsbeispiele anstatt Formeln verwendet.»

Für alle, die «Graubünden forscht» verpasst haben, bietet das «Researchers Beer» am 4. Oktober von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr im Kulturplatz Davos Gelegenheit, eine Auswahl der besten Vorträge nochmals zu hören.

Die Academia Raetica als Organisatorin von «Graubünden forscht» nutzte den Kongress ausserdem, Forscherinnen und Forscher zu ehren, welche ihr Doktorat während der letzten vier Jahre an einer Institution in Graubünden erfolgreich abgeschlossen haben. Elf Forschende nahmen ihre Auszeichnung am Konferenzdinner im Waldhotel Davos persönlich entgegen.

«Graubünden forscht» findet 2024 zum nächsten Mal statt.

Artikel Davoser Zeitung vom 27.09.2022 als PDF
SRF1 Regionaljournal Graubünden: Radiobeitrag "Graubünden forscht"

Artikel: Davoser Zeitung vom 27. September 2022, S. 8-9

Die Preisträgerinnen und Preisträger von «Graubünden forscht» zusammen mit den Verantwortlichen für die Academia Raetica V.l.n.r.: Barbara Haller Rupf, Geschäftsführerin Academia Raetica; Britta Allgöwer, Präsidentin Academia Raetica; Selina Steiner, Fachhochschule Graubünden; Danielle Fehr, CK-CARE; Conrad Schwanitz, PMOD/WRC; Marion Caduff, SLF; Francesca Suter, Pädagogische Hochschule Graubünden; Gregor Miklosic, AO Forschungsinstitut Davos; Daphne van der Heide, AO Forschungsinstitut Davos; Gion Lechmann, Leiter Amt für Höhere Bildung / Kanton Graubünden. Bild: Johannes Frigg